Am 21. September 2007 hatte Stefan Hartung aus Bad Schlema rund 150 Exemplare der ersten Ausgabe der „Perplex“ (NPD Schülerzeitung) in Aue an Schüler_innen verteilt. In dieser befand sich unter anderem ein Aufruf den Schulhof zur „national befreiten Zone“ zu machen. Der „Stützpunktleiter“ der NPD-Jugend “Junge Nationaldemokraten” (JN) Aue-Schwarzenberg wurde daraufhin Anfang des Jahres 2008 wegen zweifachen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz verurteilt, sowie zu 30 Tagessätzen à 13 Euro. Der Staatsanwalt hatte 90 Tagessätze gefordert. Die Verteidigung hatte dagegen auf Freispruch plädiert. Bei der Gerichtsverhandlung am 19. Februar 2008 bezichtigte der Anwalt von Stefan Hartung, laut einer Prozessbeobachterin, die Zeugen als „politische Gegner und Lügner“.
Hartung ging in Berufung. Erneut verhandelt wurde dann am 13. Februar diesen Jahres am Landgericht Zwickau im Saal 243. Wieder war Björn Clemens aus Düsseldorf sein Verteidiger. Dieser war von 2002 bis 2006 stellvertretender Bundesvorsitzender der Die Republikaner (REP).
Das Urteil wurde am 19.Februar verkündet: „Freispruch“.
Die Jugendkammer am Landgericht ist der Auffassung, Hartung sei keine Straftat vorzuwerfen. Begründung: „Eine Offensichtlichkeit zur Jugendgefährdung hätte für Hartung erkennbar sein müssen.“ Zur Bejahung des Straftatbestandes genüge ebenso die Relativierung zur Frage der deutschen Kriegsschuld nicht aus. Zudem stand die „Perplex“ noch nicht auf dem Index jugendgefährdender Schriften als Hartung diese verteilte.
Am 14. Februar machte Hartung erneut auf sich aufmerksam. Am JLO(Junge Landsmannschaft Ostdeutschland) -Fronttransparent (3. von rechts) des Naziaufmarsches anlässlich des 64. Jahrestages der Bombardierung Dresdens lief Hartung (mit Brille) ganz vorn mit.
Ergänzung: Laut eines Prozessbeobachters waren im Gerichtssaal auch anwesend die Annaberger Rico Hentschel und Gerd-Rico George, der Olbernauer Joachim Schubert und Peter Kaden aus Gornau (alle NPD).